Unser Fleckviehzuchtbetrieb umfasst derzeit 80 Milchkühe sowie deren Nachzucht.
Gehalten werden die Kühe in einem modernen Boxenlaufstall mit Gummimatten ausgelegten Liegeboxen. Im Bereich der gussasphaltierten Laufflächen erfolgt die Entmistung über Faltschieber.
Die Fütterung der Kühe findet über ein sogenanntes Weelinksystem statt. Hierbei wird der mit Grassilage oder Silomais befüllte Futtertisch automatisch nach und nach zusammengefahren, bis leer gefressen ist. Das Kraftfutter wird über ein Transpondersystem verabreicht. Der Transponder am Halsgurt der Kuh ermöglicht es, die für sie berechnete Kraftfutterration an drei verschiedenen Stationen abzurufen. Bei dem Kraftfutter handelt es sich um eine Mischung aus eigenem Getreide bzw. um Rapskuchen von der Ölmühle.
Von Frühjahr bis Herbst freuen sich unsere Tiere, wenn sie zusätzlich auf die Weide dürfen.
Übrigens: Eine Milchkuh macht beim Fressen und Wiederkäuen rund 30.000 Kaubewegungen pro Tag und produziert bis zu 150 Liter Speichel. So verwundert es nicht, dass sie an heißen Tagen bis zu 180 Liter Wasser säuft. Für den Frischwasserbedarf stehen unseren Tieren verschiedene Wasserstationen (Tränkebecken) zur Verfügung.
Unser Melkroboter – 2020 mit der Unterstützung durch den ELER in Betrieb genommen – ermöglicht unseren Kühen selbst zu bestimmen, wann sie gemolken werden wollen. Sobald eine Kuh eine freie Melkbox betritt und über die Tiererkennung identifiziert wurde, werden ihre persönlichen Daten mit der Datenbank des Systems ausgetauscht. Soll das Tier gemolken werden, beginnt die Anlage mit der Zuteilung der tierindividuellen Kraftfutterration. Dies wird standardmäßig so gesteuert, dass das Futter über den Zeitraum des Ansetzens und der geschätzten Melkdauer zugeteilt wird. Das sorgt dafür, dass die Tiere ruhig stehen. Der mobile Roboterarm, auf dem sich die Kamera für die Zitzenfindung befindet und der das Ansetzen der Melkbecher übernimmt, wird von der Melkbox angefordert, sobald ein melkbereites Tier erkannt wurde und fährt zu dem entsprechenden Platz. Er greift den dort platzierten Melkarm, an dessen Ende sich ein Gestell mit den Melkbechern befindet, fährt ihn unter das Tier und setzt die Melkbecher an die Zitzen. Nun startet das Melken mit den Arbeitsschritten Zitzenreinigung, Vormelken, Stimulation, Melken und Abnehmen der Melkbecher. Ist die Kuh gemolken, geht sie aus der Box und macht den Weg für die nächste frei.
Der Stalldurchschnitt unserer Herde liegt bei ca. 7400 Liter Milch pro Kuh und Jahr.
Die Milch wird an die Schwarzwaldmilch geliefert und dort weiterverarbeitet.
Unsere trockenstehenden Kühe – Kühe, die ca. sechs Wochen vor der Kalbung nicht mehr gemolken werden – sind während dieser Zeit in einem separaten Tiefstreustall (Stroheinstreu) untergebracht.
Die Besamung unserer Rinder erfolgt grundsätzlich künstlich. Somit können wir auf die Haltung von Deckbullen verzichten.
Nach der Geburt wird das Kälbchen aus hygienischen Gründen vom Muttertier getrennt und in einer separaten Box (Kälberiglu) untergebracht.
Kälber und Jungvieh werden alle auf Stroh in separaten Stallgebäuden gehalten und versorgt. Weibliche Kälber ziehen wir soviele auf, wie sie zur Bestandsergänzung notwendig sind.
Alle anderen weiblichen Tiere und die Bullenkälber werden bei einem Lebendgewicht von 60 bis 80 kg über die Auktion der Rinderunion Baden-Württemberg in Donaueschingen vermarktet.
"Kälbchen füttern" - das macht unseren kleinen Gästen immer riesigen Spaß!